Lore ≠ Meddi – hoffentlich

Als ich fast durch war mit der ersten Fassung von „Meddi Gordon“, musste ich mal wieder für irgendeinen Kindergeburtstag ein Geschenk besorgen. Ich schlenderte also in den Spielzeug/Buchladen unseres Ortes, auf der Suche nach etwas Passendem und blieb am ersten Tisch mit den Jugendbüchern stehen. Dort lag ein Stapel „Lore“-Exemplare, einem Buch von Alexandra Bracken. Das Cover zeigte den Kopf der Medusa wie aus Marmor herausgeschlagen. Ich war so in Schock, dass ich mich umdrehte und den Laden verließ.

Kaum zu Hause, erzählte ich meinem Mann davon. Der verstand natürlich erstmal gar nichts, bis ich ihm erklärte, dass das „mein“ Buch war. Oder besser, das Cover, das ich mir für mein Debüt-Roman „Meddi Gordon“ vorgestellt hatte. Das Gesicht der Medusa – nicht als gefährliche Fratze, sondern als schöne junge Frau mit Schlangenhaar.

Viel schlimmer war jedoch meine Angst, dass der Inhalt des Buches ebenso nah an meiner Geschichte lag, wie das Cover.

Sofort fragte er mich, warum ich das Buch nicht gekauft hatte. Und ich musste mir eingestehen, dass ich es im Laden gelassen hatte, aus Angst, dass es nicht nur „mein“ Cover war, sondern auch „meine“ Geschichte.

Zwei Tage später legte mein Mann mir das Buch auf den Schreibtisch. Kommentarlos.

Es dauerte noch ein paar Wochen, bis ich mich traute, es zu lesen. Ich liebe das Buch. Es ist großartig. Spannend und actionreich. Es geht darum um eine junge Frau – Lore, die an tödlichen Spielen teilnehmen muss – einer Tradition, die ihre Wurzeln im alten Griechenland hat. Die Geschichte ist bevölkert von antiken Helden und griechischen Göttern.

Kocht man es auf den Kern zusammen, hat „Lore“ doch ein paar Parallelen zu „Meddi“. Es geht um eine junge Frau, um Figuren aus Sagen und darum, zu erkennen, was einen ausmacht.
Doch sind die Geschichten so weit voneinander entfernt, dass ich mich nach der Lektüre von „Lore“ wieder etwas entspannter an „meine“ Geschichte setzen konnte.